Liebe Freunde, Bekannte und Verwandte,
liebe Spender/innen und Unterstützer unseres Vereins,
Sie sind sicherlich gespannt darauf zu erfahren, wie die aktuelle Lage in Ecuador und ganz besonders in El Laurel aussieht.
Am Montag, 5. Mai 2025, begann für 300 Kinder das neue Schuljahr 2025/2026 an der Don-Bosco-Schule.
Nach einer kleinen Feierstunde mit den Eltern in der Mehrzweckhalle, bei der die Schüler vom Rektor José Reliche und ihren Lehrerinnen mit herzlicher Freude begrüßt wurden, und nach der Segnung durch Pfarrer Padre Miguel durften alle ihre Klassenzimmer „stürmen“. Nach den langen Ferien freuten sich alle Kinder aufs Wiedersehen mit den Freunden und Klassenkameraden.
Wie in jedem Jahr haben wir die Ferienzeit genutzt, um notwendige Reparaturen durchzuführen. Die 25 Jahre alte Elektroinstallation sollte ausgebessert, korrodierte Kabel ersetzt werden, denen das feuchte Klima über die vielen Jahre zugesetzt hatte. Aber gleich bei Beginn der Arbeiten zeigten sich die Probleme als so gravierend, dass das elektrische System komplett erneuert werden musste. Nun entspricht es wieder den Anforderungen an aktuelle Sicherheitsstandards.
Die Sicherheit für unsere Schüler z.B. im Computerraum ist das oberste Gebot!
Aber natürlich war die Komplettsanierung ein finanzieller und zeitlicher Kraftakt!
Das Hochwasser in den Straßen von El Laurel, das die Gemeinde und die umliegenden Vororte seit Mitte März fest im Griff hatte, erschwerte die Arbeiten zusätzlich.
Seit Beginn des Jahres 2025 wurde in Ecuador eine Zunahme der Keuchhustenfälle registriert; es gibt Hunderte von Infizierten und auch viele Tote. Die meisten Todesfälle wurden bei Kindern unter 5 Jahren verzeichnet; am schlimmsten sind die Neugeborenen betroffen.
Die Gesundheitsbehörden brachten zum Ausdruck, dass einer der Hauptgründe für den Anstieg der Fälle darin liegt, dass die vorgeschriebene Impfpflicht für Kinder immer weniger eingehalten wird. Obwohl die Kinder in den Gesundheitszentren des Landes kostenlose Impfungen erhalten, lassen aus verschiedenen Gründen immer weniger Eltern ihre Kinder impfen.
In der Amazonas-Region gibt es mehrere bestätigte Fälle von Gelbfieber. Der Ausbruch ist momentan auf diese Region beschränkt. Angesichts der alarmierenden Situation hat die Regierung ein epidemiologisches Lagezentrum mit Fachpersonal eingerichtet und eine Impfkampagne gestartet, bei der Ärzteteams von Haus zu Haus gehen und impfen.
Zu diesen Problemen kommt ein Ausbruch von Leptospirose (eine bakterielle Hautinfektionskrankheit) hinzu, unter der viele Menschen in der indigenen Gemeinde Taisha de la Amazonia de Ecuador leiden und bislang 8 Kinder starben. Die ergiebigen Niederschläge und Überschwemmungen in dieser Region führten zu Hygienemängeln und Mangelernährung und riefen diese Krankheit hervor.
Seit dem 5. Mai 2025 und für eine Dauer von zunächst 60 Tagen ist in den Bildungs-einrichtungen der Provinzen Manabí, Santo Domingo de los Tsáchilas, Pichincha und Guayas als Vorsichtsmaßnahme das Tragen von medizinischen Masken vorgeschrieben.
Celina Busch aus Nürtingen hat im letzten Jahr im Rahmen eines Auslandssemesters 5 Monate in El Laurel verbracht – hier ihr Bericht:
Von Mai bis Oktober 2024 durfte ich in El Laurel wohnen und Teil der Fundación Hermano Miguel sein. Dabei besuchte ich vormittags die Don-Bosco-Schule und half den Lehrerinnen bei ihren täglichen Aufgaben. Vor allem im Englisch Unterricht konnte ich mich gut einbringen.
Nach der Schule ging es dann mit den 30 Kindern in das Kinderheim Casa Keller, wo es natürlich zunächst für alle ein leckeres Mittagessen gab. Danach machten wir gemeinsam Hausaufgaben, lernten für Klausuren und verbrachten den restlichen Tag mit Fußball- oder Kartenspielen oder dachten uns Spiele aus, die wir gemeinsam draußen umsetzen konnten. Dabei durfte ich viel von den Kindern lernen.
Obwohl sie aus eher ärmeren Familien stammen, waren sie trotz allem sehr lebensfroh und kreativ. Außerdem halfen stets die Großen den Kleinen, weshalb man im Casa Keller eher von einer großen Familie sprechen müsste.
Auch in der Schule waren die Kinder motiviert und hielten sich dort auch gerne auf, was vor allem mit der Liebe und dem Engagement von Rektor und Lehrerinnen zu erklären ist, was man deutlich spüren kann. Zunächst waren meine Spanisch Kenntnisse noch gering, aber dennoch wurde ich mit offenen Armen empfangen und durfte die Kinder, Eltern, Lehrer und anderen Dorfbewohner 5 Monate begleiten. Und dafür bin ich sehr dankbar, denn ich konnte von den Ecuadorianer*innen lernen, wie man in schwierigen Situationen (leider ist die Sicherheitslage in Ecuador momentan sehr prekär, aber auch plötzliche Stromausfälle sind keine Seltenheit) und mit wenig Mitteln seine Lebensfreude trotzdem nicht verliert und immer wieder mit neuer Energie neue Projekte angeht.
Vor allem bin ich auch Mirjam sehr dankbar, da ich in dieser Zeit ganz selbstverständlich bei ihr wohnen und leben durfte. Sie hat es mir immer wieder ermöglicht, nicht nur El Laurel, sondern auch andere Städte und das Land kennenzulernen.
In diesen 5 Monaten sind mir viele Menschen und vor allem auch die Kinder sehr ans Herz gewachsen, sodass ich, wenn ich mir meine Fotos von Ecuador anschaue, immer mit einem Lächeln an meine Zeit dort zurückdenke und mir wünsche, dass es allen gut geht! Und ich hoffe, dass noch mehr Projekte wie dieses auch in anderen Ländern mit so viel Herz umgesetzt werden!
Dankesbrief von Jonathan David an eine Ärztin, die ihm ein Stethoskop geschenkt hat:
Aus El Laurel / Ecuador grüßt Sie herzlichst Jonathan David!
Ich werde in diesem Jahr 23 Jahre alt, habe 2 Geschwister und studiere Medizin in Guayaquil, wo ich mir während des Studienjahres eine Wohnung mit meinem Bruder teile, der von Beruf Sozialarbeiter ist. Die Wochenenden verbringen wir gemeinsam mit meinen Eltern und meiner Schwester in meiner Heimat El Laurel.
Zurzeit befinde ich mich im letzten Semester meines Medizinstudiums, das in den ersten Augustwochen beendet sein wird. Danach bereite ich mich auf das Praktische Jahr vor, während dem wir in verschiedenen Krankenhäusern und staatlichen Gesundheitszentren arbeiten. Danach folgt in unserer Ausbildung das „Ländliche Jahr“, in dem wir in verschiedenen ländlichen Gebieten unseres Landes als Ärzte tätig sein und so unseren Beitrag für die Allgemeinheit leisten müssen. Ich danke Ihnen deshalb sehr herzlich für Ihr Geschenk, das Mirjam mir mitgebracht hat. Ich werde das Stethoskop in meinem Beruf sehr gut brauchen können. Herzlichen Dank für Ihre Großzügigkeit!
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