Neue Informationen von Ronald Leon aus Ecuador – August 2020
Liebe Freunde und Unterstützer unseres Vereines
Das Corona-Virus hat bei uns sehr viel Trauer und Schmerz hinterlassen. Viele unserer Mitmenschen starben und wurden sofort beerdigt, ohne dass wir uns von ihnen verabschieden konnten. Dies zeigte uns, mit welchen Riesenproblemen wir uns im Gesundheitssektor rumschlagen mussten und müssen. Aber das Schlimmste war, wie staatliche Angestellte die Situation ausnutzten um sich mit erhöhten Preisen bei den Medikamenten, Nahrungsmitteln und alle anderen Möglichkeiten zu bereichern, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Tausende haben durch die Schließungen der Unternehmen ihren Job verloren, ohne je eine Unterstützung – die das Gesetz vorsieht – zu erhalten.
Die Schulen und Universitäten bleiben immer noch geschlossen. Damit unsere Schüler weiterlernen konnten, mussten wir uns über Nacht ans Homescooling gewöhnen. Aber nur in den großen Städten gibt es kostenlosen Internetzugang – hier leider nicht. Auch musste man Smart-Phones anschaffen und danach suchen, wo man überhaupt Internetempfang her beziehen kann. Auf dem Land ist die Situation einfach eine andere. Das größte Problem ist hier sich zu ernähren. Ausgaben für Medikamente und Nahrungsmittel mussten zwangsläufig reduziert werden, um die anderen Kosten tragen zu können.
Unsere Heimkinder leiden sehr unter dieser Situation. Ihre Eltern, Grosseltern und Verwandten helfen wo sie nur können, damit ihre Kinder weiterhin lernen können. Dank der Hilfe aus der Schweiz, Deutschland und Ecuador konnten wir ihnen mit Essenspaketen etwas Linderung zukommen lassen.
Einige von ihnen lernen zusammen zu Hause, wo sie gemeinsam das einzige Smart-Phone benutzen können. Andere bitten die Nachbarn um das Handy oder bitten direkt den Internetempfang (Hotspot) zu teilen. Auch die Eltern und die Lehrer mussten lernen, sich mit der neuen Technologie auseinanderzusetzen. Es ist erfreulich zu sehen, welchen Elan die Kinder an den Tag legen.
Wir vertrauen auf Gott, dass diese schlechten Zeiten bald ein Ende haben werden, wir wieder wie eine Familie funktionieren können und wieder eine Umarmung spüren dürfen um nicht zuletzt wieder die lachenden Kindergesichter zu sehen.
Wir, als Stiftung Hermano Miguel, führen unsere Arbeit in Erziehung, Gesundheit und als Zufluchtsort in unserem Kinderheim fort und bitten um Gottes Segen für alle unsere Freunde aus Deutschland und der Schweiz. Danke für alles und für die große Unterstützung unseres gemeinsamen Projektes.
Wenn du traurig bist, weil nicht geschah was dein Herz verlangt hatte, bleib stark und glücklich, da Gott etwas Besseres für dich im Sinn hat.
Papst Franziskus