Liebe Freunde, Bekannte und Verwandte,
liebe Spender/innen und Unterstützer unseres Vereins,
Heute wollen wir Sie wieder über die aktuelle Situation in El Laurel informieren.
Leider hat sich im Vergleich zum Dezember in Ecuador noch nicht viel verbessert. In Ecuador wurden, Stand vom Januar 2021, PCR-Labortests oder Schnelltests durchgeführt, was eine Zahl von mehr als 220.000 bestätigten Fällen mit COVID 19 hervor brachte. Die Todesfälle durch COVID 19, die die Regierung bestätigte, übersteigen die 14.200. Aber die Realität sieht anders aus. Aus Mangel an Tests werden bei den Todesfällen andere Krankheiten diagnostiziert.
Nach Weihnachten und den Feierlichkeiten am Jahresende begann in der Hauptstadt Quito ein neuer Ausbruch. Zudem wurde eine neue Mutation des Corona-Virus bei einem Reisenden, der in Ecuador angekommen ist, entdeckt. Es gibt keine freien Betten in den Krankenhäusern und Intensivstationen mehr. Privatkliniken sind nur für Millionäre. Es fehlt aber auch an Medikamenten in den Gesundheitszentren.
Obwohl die Regierung Familienzusammenkünfte mit mehr als 10 Mitgliedern verbietet, bleibt das nur auf dem Papier so und nur wenige halten sich daran.
Die Regierung deckt immer mehr Fälle von Korruption (Diebstahl im Staat) auf. Trotz Anzeigen und gerichtlichen Prozessen kann man diese Gelder nicht mehr zurück bekommen. Es sind Gelder, die für Krankenhäuser, Medikamente, Wohnungen, Grundversorgung u.a. gedacht waren.
Öffentliche Einrichtungen verkehren nur virtuell. Die Schulen und Universitäten sind geschlossen und haben auf Home-Schooling umgestellt. Der informelle Handel sträubt sich gegen einen erneuten Lockdown.
Obwohl das Gesetz die Einhaltung des Sicherheitsabstandes vorschreibt, halten sich viele Ecuadorianer in Großstädten wie Guayaquil, Quito, Cuenca, Ambato, Machala u.a. nicht daran und infizieren sich selbst oder andere.
In El Laurel geht das Leben weiter, Schulen und Universitäten sind geschlossen, wir versuchen, uns an die aktuelle Situation anzupassen. Familien finden immer noch keine Arbeit. Die Familiendramen sind in den Dörfern stärker, weil es an Ressourcen mangelt. Das staatliche medizinische Zentrum hat keine Kapazitäten, um zu reagieren, weil es an Medikamenten fehlt und das Patientenaufkommen zu groß ist. Die Nachfrage nach Medikamente nahm aufgrund der verschiedenen Epidemien, die unsere Bevölkerung krank machten, zu und wegen fehlendem Geld konnten sie die Medikamente nicht kaufen.
“Santa Maria” Medical Center
Vom „Santa Maria“ Medical Center bieten wir medizinische Versorgung in den Bereichen Allgemeinmedizin, Zahnmedizin, Laborservice, Ultraschall und Apotheke. Wir behandeln von Montag bis Samstag und helfen Patienten, die ihre Medikamente nicht bezahlen können. Auch werden Familien mit neugeborenen Kindern, sowie welche die an schlimmen Krankheiten erkrankt sind, wie z.B. Krebs,… unterstützen wir im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten.
Das medizinische Zentrum „Santa Maria“ in El Laurel wurde zur Lebenshoffnung. Dort finden Menschen eine helfende Hand und Medikamente, die sie sich leisten können.
Der Preis für Reis bleibt niedrig und das macht es für die Bauern schwierig, ihre Ernten mit Gewinn zu verkaufen um ihre Lebenssituation zu verbessern. Deshalb war die Hilfe mit Lebensmittelpaketen, die wir unseren Leuten geben konnten, in diesen Zeiten eine große Hilfe.
90% unserer Familien leben vom täglichen Einkommen der Arbeit auf den Feldern, der Reisernte, dem Verkauf von Hühnern, Fisch und einigen saisonalen Früchten. Unsere Jungen und Mädchen leben mit ihren eigenen Problemen, denn in ihren Familien ist es nicht einfach. Sie suchen nach Finanzierungsmöglichkeiten um die Kosten für Telefone und die Internetaufladung zu bekommen, um an den Online-Kursen teilnehmen zu können. Hierfür schließen wir uns zusammen, um diejenigen zu unterstützen, die es am dringendsten benötigen.
Nach wie vor sind alle Kinder des Kinderheims Casa Keller und auch alle anderen Kinder in Ecuador, zu Hause und machen Home-Schooling. Es ist nur noch ein Monat Schule bis zum Examen. Die Kinder arbeiten gut, trotz schwierigen Verhältnissen. Der Schuljahresstart ist auf den Mai verlegt, wobei noch unklar ist, wie der Unterricht dann durchgeführt wird. Regelmäßig ist Mirjam mit den Kindern im Kontakt. Einzelne Kinder, die krank waren, wurden im Medical Center behandelt.
Im Anschluss möchten wir ihnen noch an zwei Beispielen deutlich machen, wie ihre Spenden (=Samen) Früchte tragen.
Portait Evelyn Ronquillo
Mein Name ist Evelyn Ronquillo, ich hoffe, es geht Ihnen gut, jedem von Ihnen. Ich werde Ihnen ein wenig über meine Geschichte erzählen und warum die Stiftung „Hermano Miguel“ ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens ist. Mein Vater starb bei einem Verkehrsunfall als ich 5 Jahre alt war. Meine Mutter war allein mit mir und meinen Brüdern. Sie ist katholisch. Sie besuchte manchmal die Kirche.
In diesen schweren Zeiten unseres Lebens hatten wir die Gelegenheit, Pfarrer Lothar kennenzulernen. Ein Jahr nach dem Tod meines Vaters starb meine Schwester, die an kindlicher Gehirnlähmung litt. In diesen schweren Zeiten begann die Unterstützung damit ich an der Don Bosco-Schule studieren und im Kinderheim „Casa Keller“ wohnen konnte. Ich war das jüngste meiner Geschwister. Da die Geschwister ihre Studien bereits beendet hatten, begann ich mit 5 Jahren im „Casa Keller“ zu leben, wo die Verantwortlichen des Hauses mich und die anderen Kinder bedingungslos unterstützten. Es waren vor allem meine Tante Mirjam, wie wir sagen, und Pfarrer Lothar, die uns halfen.
Als ich mein Studium an der Don Bosco Schule (Primarschule) beendet hatte, erhielt ich die Unterstützung der Bruder Miguel Stiftung, um mein Sekundarstudium an der Monseñor Francisco Dolerá Schule (in Daule) fortzusetzen. Ab Beginn dieser neuen Phase bis zum Abschluss des Studiums waren sie stets um mein Wohl besorgt, damit ich mich an die neuen Umstände anpassen konnte.
In dieser Phase begann ich mit Pfarrer Lothar und Tante Mirjam Rast (im Pfarrhaus) zusammenzuleben.
Ein paar Monate vor dem Sekundarschulabschluss entschied ich mich für meine Universitätskarriere, meine Wahl war Sozialarbeit. Zur Entscheidung bei meiner Karriere halfen mir erfahrene Personen von der Stiftung. Sie motivierten mich für diese wunderbare Karriere, in der ich jetzt bin, einzusteigen. Mit ihrem Beispiel, „dem anderen zu helfen, immer für denjenigen da zu sein, der mich braucht“, verfolge ich meine Universitätskarriere an der katholischen Universität Santiago de Guayaquil. Es muss berücksichtigt werden, dass ich weiterhin die Unterstützung der Stiftung erhalte, obwohl Pfarrer Lothar gestorben ist. Ich habe so viele Sachen von ihm gelernt, dass sie mir mein ganzes Leben lang nützlich sein werden. Meine Tante Mirjam, der Sozialarbeiter Ronald León und Ing. Héctor Cruz haben mich immer unterstützt. Ich bin so dankbar, dass ich ihnen so wichtig bin. Wer ich jetzt bin, habe ich all denen zu verdanken, die Teil der Stiftung sind und mir meine gesamte Studiumausbildung anboten. Ich mache nächstes Jahr ein Praktika und beginne meine Abschlussarbeit, um meinen Bachelor in Sozialarbeit zu erhalten.
Aber ich möchte nicht Euch, liebe Freunde aus Deutschland und der Schweiz, die ich eigentlich gar nicht kenne oder einige, die mich doch kennen, beiseitelassen. Ich bin mir bewusst, dass Sie alles tun, um dieses unglaubliche und nützliche Projekt am Laufen zu halten. Vielen Dank an jeden von Ihnen für Ihre bedingungslose Unterstützung. Erhalten Sie einen herzlichen Dank. Sie machen so eine tolle Arbeit und ich bin froh, dass es weitergeht. Geschichten wie meine gibt es viele. Ich bin nicht die Einzige, die mit der Unterstützung, die uns die Stiftung Hermano Miguel gewährt, im Leben weiterkommt. Ich hoffe am meisten, dass Sie weiterhin Geschichten wie meine über ihre außergewöhnliche Arbeit weitererzählen.
Portrait Amparo Salavarria
Ich heisse Amparo Salavarria Franco, ich bin 51 Jahre alt und wohne im Weiler „Los Angeles“. Ich komme aus einer sehr katholischen Bauernfamilie, wir sind 5 Geschwister.
Ich bin verheiratet und habe 3 Kinder, mein Mann ist Wellington Cruz. Meine Anfänge begannen 1988 mit der Ankunft unseres Pfarrers Lothar Zagst.
Wir waren eine Gruppe junger Leute, denen der Priester die Möglichkeit zu einer geistlichen und beruflichen Weiterbildung gab. Ich hatte bereits einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. Da es an medizinischer Versorgung mangelte, wurde eine Krankenstation für die Gemeinde eingerichtet. Da arbeitete ich tagsüber und ging abends zur Schule.
Mit der Ankunft von Mirjam Rast wurde die Klinik erweitert, um unseren Kunden eine größere Abdeckung zu bieten. Sie schickte mich in ein Krankenpflegeinstitut in Guayaquil um mein Studium zu vervollständigen. 3 Jahre später studierte ich an der Universität und beendete nach 2 Jahren meine Karriere als lizenzierte Krankenschwester.
Alles, was ich bin und was ich als Person erreicht habe, verdanke ich den beiden Menschen Mirjam Rast und Pater Lothar Zagst.
Liebe Freunde, Bekannte und Verwandte, Spender/innen und Unterstützer unseres Vereins, wir bedanken uns von Herzen für Ihre Spenden und dafür, dass Sie Geschichten wie diese möglich machen. Bleiben Sie alle gesund und glücklich und bleiben Sie uns treu!
Alle Informationen zum Spenden finden Sie hier.